AUSDRUCKSTANZ


Jeder von uns hat seine ganz individuelle Art, sich zu bewegen und sich damit körperlich auszudrücken.
Und selbst, wenn wir noch so bewegungstalentiert sind, nutzen wir doch nur ein ganz bestimmtes Bewegungsspektrum. Dadurch schränken wir uns mit unseren Möglichkeiten unbewusst ein.

Im Ausdruckstanz, oder wie es sportwissenschaftlich heißt: im „bewegungsanalytischen Tanz“, haben wir die Gelegenheit, unsere Bewegungsgewohnheiten zu erforschen und mit verschiedensten Bewegungsangeboten zu experimentieren. Die große Linie dabei ist das Erweitern unseres persönlichen Bewegungs- und Ausdruckspotenzials durch das Ausschöpfen aller Bewegungsmöglichkeiten.

Rudolf von Laban, der den Ausdruckstanz bis Mitte des 20. Jahrhunderts ganz maßgeblich geprägt hat und bis heute Tanzpädagogen, Tanztherapeuten sowie Choreographen auf der ganzen Welt mit seiner Arbeit inspiriert, hat uns seine detaillierte Anleitung für Bewegungs-experimente hinterlassen.
Nach ihm gibt es 16 Grund-Bewegungsthemen, beispielsweise zum Körper- oder Raumbewusstsein, zur Bewegungsweite oder –richtung, zum Einsatz von Körpergewicht, Bewegung mit Partner, in der Gruppe oder alleine. Das vermutlich herausragendste an Laban-Tanz ist: Es gibt kein Richtig oder Falsch, weil es keine richtige oder falsche Bewegung geben kann, sondern nur eine, die sich leicht oder schwer, flüssig oder abgehackt anfühlt, eine Bewegung, die sich in den Raum hinein oder zu uns hin entwickelt, die mit einem Körperteil alleine oder mit mehreren gleichzeitig ausgeführt wird.

Wenn wir keine Angst mehr haben, etwas falsch zu machen, kann die uns angeborene Lust am Ausprobieren wieder aufleben.
Die Welt bietet uns wieder mehrere Möglichkeiten und wir erleben uns beweglicher und genießen es, die Auswahl zu haben. Das schenkt uns ein gutes Körpergefühl und das bereitet Freude.

Ausgehend von seiner Liebe zum künstlerischen Tanz - er war selbst Tänzer, Choreograph, Ballettdirektor - ließ ihn sein wissenschaftlicher Forschergeist zum Vater der modernen Bewegungsbeobachtung und Bewegungsanalyse werden.
Seine Erkenntnisse über die Zusammenhänge von Bewegung und emotionalem Ausdruck legten den Grundstein für die heutige Tanz-Therapie, sein künstlerisches Wirken und Freidenken machten ihn zum Wegbereiter des deutschen expressionistischen Tanzes. Bis in unsere Zeit nutzen Choreographen auf der ganzen Welt, die von ihm und seiner Schülerin Mary Wigman entwickelte Bewegungsschrift (Laban-Notation). Große Namen der Tanzwelt finden wir unter seinen Schülern und wiederum deren Schülern: Mary Wigman, Kurt Joos, Pina Bausch.

Meine Ausbildung zur Lehrerin für bewegungsanalytischen Tanz habe ich 1995 - 1997 unter der Leitung von Veronika Faber an der Kleine-Nestler Schule in München absolviert.

MEIN ANSATZ


Als junger Mensch war ich mit einer Reihe von Ängsten und Unsicherheiten belastet. Doch besaß ich ein ganz besonders „großes Geschenk“: Ich hatte keinerlei Angst, frei zu tanzen. Seit dieser Zeit weiß ich, wie einmalig es ist, sich über Musik und Bewegung ausdrücken zu können und sich dabei in seinem Körper wohl zu fühlen. Dieses Geschenk möchte ich gerne weitergeben.

Mein Anliegen ist es, dieses wunderbare menschliche Grundpotenzial, Freude an Bewegung und am eignen Körper haben zu können, frei von jeglichem Leistungsdruck, mit Ihnen gemeinsam auszubauen, auf „Laban-Art“.

Ausdruckstanz eignet sich zum Erkunden von persönlichen Bewegungsthemen und zum Erleben von kreativer Bewegung in Einzel-oder Gruppenstunden.